Markus
Niemelä - "Red Devil" from Finland
Das
Ziel war hoch gesteckt am Saisonanfang. Nicht ein Platz in
den Top 5 oder den Rookie-Titel hatte sich Markus zum Ziel
gesetzt, nein, gleich der Gewinn der Meisterschaft in der
Formel BMW sollte am Saisonende seine Vita schmücken.
Grund dazu gaben die fünf Testtage im Winter, die auch
seinen Mechaniker Armin Joerrß schwärmen ließen:
Ich habe dieses Jahr einen richtig schnellen Finnen
In diesen Tagen zeigte Markus Niemelä, daß seine
Erfolge der Vorjahre keine Zufallsergeb-nisse waren, sondern
einfach sein Talent wieder spiegelten.
Im März 1984 wurde der blonde Finne in Rauma geboren.
Bereits mit fünf Jahren saß er zum ersten Mal im
Kart, 1998 wurde er im Alter von vierzehn Jahren finnischer
Kart-Meister der Kat. Raket. Nach dem Gewinn der finnischen
Kartmeisterschaft Formula A, stieg er vom Kart auf ein Formel-Auto
um und wurde 2004 sowohl finnischer als auch schwedischer
Formula-Ford-Meister.
2005 wechselte er in die Formel BMW-Meisterschaft und ist
seit Beginn der Saison beim Team Rosberg, bei dem er sich
sehr wohl fühlt. Seinen Wohnsitz verlegte er daher nach
Neustadt, um in der Nähe seines Teams zu sein. Konsequent
verfolgt er sein Ziel, hält sich mit Radfahren fit und
achtet sehr auf seine Ernährung, auch wenn er ab und
zu einem Eisbecher nicht widerstehen kann.
Was den sympathischen Finnen besonders ausmacht, ist seine
mentale Stärke. Nach einem Snowboard-Unfall 2001 war
bei ihm eine Lähmung des linken Armes diagnostiziert
worden, im Normalfall das Aus für eine Karriere im Motorsport.
Nicht so bei Markus. Unermüdliches Training und eine
unglaubliche Willenskraft machten das Unmögliche möglich
und Gefühl und Muskelkraft bauten sich langsam aber sicher
wieder auf.
Unterstützung
für diese mentale Stärke holt sich Markus seit drei
Jahren bei einem Psychologen in England. Lange und intensive
Gespräche halfen ihm immer wieder auch nach erfolglosen
Wochenenden wieder mental stark an den Start zu gehen. Eine
ebenso wichtige Unterstützung findet Markus aber auch
bei seinem Mechaniker Armin, der ihn vor jedem Rennen motiviert.
Wichtig vor allem in Hinblick darauf, daß Markus seit
Anfang der Saison ohne seine Familie auskommen muß,
die in Finnland geblieben ist.
In jedem Fall, auch wenn diese Saison bisher noch nicht optimal
für Markus verlief, ist der junge Finne eine Bereicherung
für den Motorsport und man kann für die nächste
Saison nur hoffen, Markus wieder lachend durch das Fahrerlager
laufen zu sehen.
Letztlich auf die Frage, warum aus Finnland immer wieder Ausnahmetalente
im Motorsport auftauchen, wußte er jedoch keine Antwort
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