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29 October 2004
Formel BMW ADAC
Vettel wird Junior-Motorsportler des Jahres.

München. Formel BMW ADAC Pilot Sebastian Vettel ist ADAC-Junior-Motorsportler des Jahres 2004. Die achtköpfige Jury, bestehend aus Motorsport-Journalisten der Frankfurter Allgemeinen Zeitung, der Welt am Sonntag, des Sport-Informations-Dienstes (sid), der Münchener Abendzeitung sowie den vier Mitgliedern des ADAC-Sportausschusses, würdigte damit Vettels überragende Leistungen in der Formel BMW ADAC Meisterschaft und seiner bisherigen Karriere.

Der 17-jährige Hesse vom Team Mücke Motorsport gewann 2004 nicht weniger als 18 Rennen, stand bei allen 20 Läufen auf dem Podium und dazu 14 Mal auf der Pole Position. Insgesamt erreichte Vettel 387 von 400 maximal möglichen Punkten und ließ damit seine 26 Konkurrenten in seiner zweiten Saison in der Formel BMW ADAC Meisterschaft weit hinter sich.



Bereits 2003 hatte Vettel für Furore gesorgt, als er fünf Rennen sowie den Rookie-Titel gewann und im Gesamtklassement den zweiten Platz belegte. Mit insgesamt 23 Siegen ist Vettel der erfolgreichste Formel BMW Pilot weltweit.
Abseits der Rennstrecke zeigt der Gymnasiast aus Heppenheim Sinn für Humor. Das in der Nachwuchsserie vorgeschriebene Sicherheitssystem HANS (Head and Neck Support), das im Ernstfall übermäßige Schleuderbewegungen des Kopfes verhindert, benannte Vettel kurzerhand um. "Meins heißt KARL: Kein anderer rettet Leben", erklärt der Förderfahrer von ADAC und BMW grinsend.

Vettel ist auch mit Spaß bei der Sache, legt aber bei seiner Rennvorbereitung eine Ernsthaftigkeit an den Tag, die seine Kollegen staunen lässt. Sportliches Training, ausgewogene Ernährung, umfassende Vor- und Nachbereitung der Rennen am Computer - Vettel überlässt nichts dem Zufall. Stundenlang brütet er mit seinem Renningenieur über den Datenaufzeichnungen.

Vor jedem Einsatz kurbelt er seinen Kreislauf an. "Vier Stunden vor dem Start eines Rennens gehe ich Joggen", beschreibt Vettel eines seiner Erfolgsgeheimnisse. Und diesen Vorsatz befolgt er eisern - selbst wenn sein Rennen um 8.30 Uhr morgens beginnt. Dann verlässt der Blondschopf nachts seinen Schlafplatz im elterlichen Wohnmobil, um im Dunkeln eine Runde auf der Strecke zu traben.
Mit dem Gewinn der Formel BMW ADAC Meisterschaft hat sich Vettel für eine weiterführende Rennserie empfohlen: "Der nächste Schritt ist die Formel 3 Euro Serie", sagt der Hesse. "Alles, was danach kommt, ist nicht planbar."

Die Preisverleihung findet am 20. November im Rahmen der ADAC SportGala in München statt. Dort wird Vettel als Siegestrophäe einen ADAC-Christophorus aus Nymphenburger Porzellan erhalten.

Hintergrund:
Zu den Domänen des ADAC zählt die Förderung des deutschen Motorsport-Nachwuchses. Ein Schwerpunkt legt Europas größter Automobil-Club dabei auf die Ausbildung von Formel-Piloten, die er zusammen mit BMW seit 1991 erfolgreich betreibt. Dazu ließ der ADAC den Formel Junior und den Formel ADAC entwickeln, die beide mit BMW Motorrad-Motoren ausgestattet waren. Mit diesen Rennwagen wurde bis zum Jahr 2002 gefahren. Der ADAC fungiert von Beginn an bis zum heutigen Tage als sportlicher Ausrichter der Serie. Sein erklärtes Ziel ist es, jungen deutschen Talenten eine bestmögliche Ausbildung zu gewährleisten, damit sie für höhere Formel-Klassen - bis hin in die Formel 1 - optimal gerüstet sind.

Der hochmoderne Formel BMW, mit dem 15-Jährige in den Automobilrennsport einsteigen können, ist seit der Saison 2002 am Start. Er setzt vor allem bei der Sicherheitstechnik Maßstäbe. Der Monoposto, von einem 140 PS starken BMW Motorradmotor auf bis zu 230 km/h beschleunigt, verfügt über ein Kohlefaser-Chassis, erfüllt die Sicherheitsanforderungen der deutlich stärkeren Formel-3-Fahrzeuge und greift Formel-1-Standards auf.

2004 wurde die Formel BMW in vier Serien ausgetragen: in Deutschland, Großbritannien, Asien und den USA. Die Formel BMW startete weltweit fünf Mal im Rahmen der Formel 1. Zu allen Serien gehören ein vielfältiges Ausbildungs- und Coachingprogramm sowie die erhebliche finanzielle Förderung viel versprechender Talente. In Deutschland erhalten zehn Fahrer ein Stipendium von BMW und ADAC im Wert von 50 000 Euro. Prominentester Absolvent der Talentschmiede ist Ralf Schumacher. Der Pilot des BMW WilliamsF1 Teams debütierte 1992 in der Nachwuchsklasse.

BMW Motorsport Direktor Mario Theissen: "Es war unser wichtigstes Entwicklungsziel, das sicherste Fahrzeug im Segment der kleinen Formelautos zu bauen. In dieses Ziel haben wir viel investiert und uns dabei erstens den Anforderungen für die deutlich stärkeren Formel-3-Fahrzeuge gestellt und zweitens Erkenntnisse aus unserem Formel-1-Projekt einfließen lassen."

 

 

 




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