Der
lange Weg nach Monza hatte sich durchaus gelohnt. Nach dem Pech,
den Enttäuschungen und einem sehr schweren Unfall in den letzten
Wochen galt es am Wochenende, das leicht angekratzte Selbstbewusstsein
wieder aufzubauen. Nichts wollte in den letzten Wochen so richtig
klappen und so war dieses Wochenende sehr wichtig für den jungen
Hessen aus Klein-Auheim bei Hanau.
Als Gaststarter in der italienischen Formel 3-Serie im erfolgsträchtigen
Ghinzani-Team wollte Daniel die Wende einleiten und endlich wieder
dorthin, wo ein Fahrer nach dem Rennen stehen will: Aufs Podium.
Im
freien Training versuchte Daniel zuerst einmal ein Gefühl für
die Strecke und den Wagen zu finden, die beide völlig neu für
ihn waren. Probleme hatte er zunächst mit der Bremse, die völlig
anders reagierte als er es gewohnt ist und dadurch in den ersten
Runden zu einem heftigen Abflug führte
Um so beachtlicher war sicherlich sein sechster Platz zu bewerten,
den er auf fremder Strecke, in einem fremden Auto und einem neuen
Team herausfahren konnte.
Aber wer Daniel La Rosa kennt, weiß, dass er sich immer sehr
viel vornimmt und so sich selten zufrieden gibt.
Die letzten Feinabstimmungen wurden vorgenommen, langsam bekam er
ein Gefühl für sein Auto und so schob er sich im ersten
Training gleich in die zweite Startreihe auf Platz drei. Eine optimal
Ausgangsposition, um mal wieder aufs Podium zu kommen. Und diese
Chance liess Daniel sich nicht entgehen. In einem Rennen, in dem
er durch eine konstante und durchdachte Fahrweise brillierte, ließ
er die komplette italienische Formel 3 hinter sich. Nur der zweite
Gaststarter aus der Formel 3-Euroserie Marco Bonanomi, ebenfalls
im Team Ghinzani, überquerte vor ihm die Ziellinie und so wurde
Daniel Zweiter. Beide Gaststarter begeisterten mit diesem überlegenen
Rennen und die Spannung auf das zweite Rennen wurde immer größer.
Denn auch im zweiten Rennen sollte Bonanomi von der Pole-Position
und Daniel von Position drei aus starten. Und auch im zweiten Rennen
wurde Daniel La Rosa zweiter hinter Marco Bonanomi. Ein Ergebnis,
über das Daniel eigentlich sehr zufrieden hätte sein können.
Doch er hatte sich eigentlich zum Ziel gesetzt, den zweiten Lauf
zu gewinnen. Leider machten ihm seine Reifen einen Strich durch
die Rechnung, die sich im Laufe des Rennens derart abgebaut hatten,
dass ein Angriff auf Bonanomi unmöglich wurde.
Trotzdem
kann Daniel mit diesem Wochenende sehr zufrieden sein. Einmal mehr
hatte er durch seine Fahrweise, aber auch durch seine Art neben
der Strecke sehr positiv auf sich aufmerksam gemacht und kann jetzt
ganz getrost dem Finale in der F3-Euroserie am kommenden Wochenende
in Hockenheim entgegen sehen. Und wer weiß, vielleicht ist
der Knoten der letzten Wochen endlich geplatzt und wir dürfen
Daniel einmal mehr auf dem Podium sehen.
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